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7 Maßnahmen, um Ihre Stellenanzeigen sofort attraktiver zu gestalten

Autor*in: Diana Basso

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Die Optimierung der Stellenausschreibung beginnt ganz oben im Text – mit dem passenden Stellentitel. Der mögliche Bewerber sollte ein klares Bild davon vermittelt bekommen, welche Aufgabe ihn erwartet. Das erhöht die Chance, dass sich die Person überhaupt die Stellenausschreibung durchliest.

1. Der richtige Stellentitel

Folgende drei Bausteine sollten in einen guten Stellentitel enthalten sein:

Unter Seniorität versteht man eine Bezeichnung wie z.B. „Senior“ oder „Junior“. Der Bewerber kann also besser einschätzen, ob und wie viel Berufserfahrung notwendig ist, um für den Job infrage zu kommen.

Mit der Rolle wird die Aufgabe eingegrenzt. Suchen Sie beispielsweise einen gelernten Lagerlogistiker, sollten Sie nach einer „Fachkraft für Lagerlogistik“ Ausschau halten. Die Kandidaten wissen dann direkt Bescheid, welche Qualifikationen sie mitbringen müssen und welche Aufgabe zu erfüllen ist.

Als letztes sollten Sie idealerweise noch eine Domäne angeben. Gemeint ist hiermit z.B. die Branche bzw. das unmittelbare Arbeitsumfeld der Person. Durch Zusätze wie „in der Lebensmittelindustrie“ oder „in der Pharmaindustrie“ können Sie dem Bewerber von Beginn an ein deutlicheres Bild davon vermitteln, was er sich unter dem Job vorstellen kann.

2. Eine Unternehmensbeschreibung, die neugierig macht

In den meisten Stelleanzeigen findet man einen kurzen Abriss über die wichtigsten Eckdaten des Unternehmens. Das ist auch grundsätzlich gar nicht verkehrt. Allerdings sind hier platte Formulierungen fehl am Platz.

Statt Selbstbeweihräucherung zu betreiben und sich beispielsweise als Weltmarktführer und Top-Anbieter der Branche hochzujubeln, sollten Sie lieber Argumente, die den Bewerber unmittelbar überzeugen können. Vielleicht ist es ja so, dass ein Unternehmen es zum Weltmarktführer geschafft habt, weil die Mitarbeiter ständig überfordert und wie Werkzeuge betrachtet werden. Diese Formulierung kann also nicht nur positiv aufgefasst werden.

Versuchen Sie daher verstärkt, auf eine Beschreibung des Arbeitsumfeldes zu setzen. Sind die Mitarbeiter in Ihrem Unternehmen besonders zufrieden und bleiben daher lange in der Firma? Ist der Zusammenhalt zwischen den Mitarbeitern gut? Stellen Sie lieber derartige Argumente in den Vordergrund. ‍

3. Genderneutralität und gegenderte Sprache

Das obilgatorische (m/w) in Bewerbungen ersetzen die meisten Unternehmen inzwischen durch (m/w/d), um die Gleichberechtigung aller Geschlechter sicherzustellen. Statt von Mitarbeitern zu sprechen, sollten Sie Formulierungen wie „Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen“ (oder auch MitarbeiterInnen, Mitarbeiter*innen etc.) wählen.

Neben der Wahrung der Genderneutralität ist aber auch der gezielte Einsatz von gegenderter Sprache eine wichtige Strategie, um die Bewerber korrekt anzusprechen. Erwarten Sie z.B., dass sich insbesondere Männer für Ihre Stellenanzeige interessieren? Dann sollten Sie auch eher maskuline Begriffe im Verlauf des Textes einstreuen. Andersherum gilt natürlich das gleiche.

Beispiele für maskuline Schlagwörter: aktiv, Kampf, Stolz, Kraft, rasch, Mut

Beispiele für feminine Schlagwörter: zusammen, gebildet, ehrlich, glauben, spielen, lieben, ruhig, schön, liebe, loyal

4. Anforderungen und Aufgaben übersichtlich und verständlich halten

Kernbestandteil einer jeden Stellenanzeige sind die Anforderungen an den Kandidaten und die Beschreibung der Aufgaben im Detail. Hierbei sollten Sie auf einen Fließtext verzichten, sondern stattdessen auf eine Aufzählung mit Bullet-Points setzen.

Beschränken Sie sich in beiden Kategorien (Anforderungen und Aufgaben) auf die wesentlichen Aspekte. Es hat sich gezeigt, dass 4-6 Aufzählungspunkte optimal sind, um den Bewerber nicht zu überfordern.

Sowohl bei den Anforderungen als auch bei den Aufgaben sollten Sie zudem darauf achten, dass die gewählten Begriffe nicht zu allgemein gehalten sind. Abgedroschene Floskeln wie z.B. „Teamfähigkeit“, „analytisches Denken“ und „eigenverantwortliches Handeln“ sollten Sie in einen konkreten Kontext einbetten, um greifbarer zu machen, was Sie eigentlich damit meinen. ‍

5. Gehaltsangaben oder -tendenzen erhöhen die Attraktivität der Anzeige

Konkrete Angaben zur Höhe des Gehaltes gibt es in Stellenanzeigen hierzulande eher selten. Bei unseren Nachbarn in Österreich sind sie aber Pflicht und es droht ein Bußgeld, sofern das Mindestgehalt nicht genannt wird.

Um die Attraktivität Ihrer Stellenanzeige zu erhöhen, kann es aber mitunter schon ausreichen, nur grobe Tendenzen anzugeben, die eine kleine Botschaft in Bezug auf die Höhe des Gehaltes in sich tragen. Nutzen Sie Formulierungen wie „attraktive Vergütung“, „wir zahlen übertariflich“ oder „Mitarbeiter freuen sich über Urlaubs- und Weihnachtsgeld“, um finanzielle Anreize subtil zu vermitteln. Wichtig ist aber natürlich, dass die Aussagen auch wirklich stimmen! ‍

6. Die Benefits explizit herausstellen

Viele Unternehmen vergessen, die Benefits Ihrer Firma geschickt in Szene zu setzen. Einen kleinen Bereich in der Stellenanzeige sollten Sie unbedingt dafür reservieren. Im Vertrieb Ihrer Produkte würden Sie ja mit Sicherheit auch nicht Ihre USPs verschweigen, oder?

Flexible Arbeitszeiten (Gleitzeit, Home-Office etc.), Vergünstigungen (z.B. Zuschuss zum ÖPNV-Ticket oder Weiterbildungsmöglichkeiten) und sonstige Goodies (z.B. regelmäßige Firmenevents) sollten Sie immer kurz erwähnen, sofern es auf Ihr Unternehmen zutrifft.

Vielleicht ist ja der eine entscheidende Aspekt mit dabei, wieso sich ein Bewerber gerade für Ihr Unternehmen entscheiden wird und seine Bewerbung nicht zur Konkurrenz schickt. ‍

7. Die Call-to-Action darf nicht fehlen

Was man in den meisten Stellenanzeigen oft vergeblich sucht, ist ein klarer Call-to-Action – also eine Aufforderung an den Leser des Stellangebotes, sich zu bewerben. Es klingt vielleicht nach einem eher unwichtigen Detail, aber Stellenanzeigen mit Call-to-Action performen in der Regel viel besser als Jobangebote, die keine klare Handlungsaufforderung beinhalten.

‍Tipp: Um die Wirkung des Call-to-Action zu verstärken, sollten Sie einen „Aufhänger“ wählen, der die Aufforderung noch verstärkt. Weisen Sie z.B. darauf hin, wie einfach es ist, den Bewerbungsprozess in Gang zu setzen, weil die Bewerbung online abgeschickt werden kann oder weil kein Anschreiben erforderlich ist. ‍

Fazit: Es gibt viele Stellschrauben für bessere Stellenanzeigen

Abschließend lässt sich festhalten, dass es jede Menge Ansatzpunkte gibt, um Stellenanzeigen besser zu machen. Die Erfolgskriterien auswendig zu lernen, ist fast unmöglich. Daher haben wir eine praktische Checkliste entwickelt, um die wichtigsten Verbesserungsmaßnahmen für Jobausschreibungen übersichtlich zusammenzufassen.

So können Sie immer wenn Sie eine Stellenanzeige erstellen, die Checkliste zur Hand nehmen. Es lässt sich dann auf diese Weise überprüfen, ob Sie auch wirklich an alle Aspekte, die eine gute Stellenanzeigen ausmachen, gedacht haben.

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Nils Schlomann
Personalmarketing-Experte